September 2024 27. Jahrgang / Nr. 3 Veranstaltungsbranche fwd mit einem Vortrag zu „KI als Eventdolmetscher“ vertreten. Mehr dazu findet ihr in dieser Ausgabe. Auch laufen die Vorbereitungen zur Mitgliederver- sammlung des BDÜ im Oktober in Rostock, die der VKD gemeinsam mit dem BDÜ Mecklenburg-Vor- pommern organisiert, auf Hochtouren. Davon wer- den wir im nächsten Kurier berichten. Jetzt wünschen wir erst einmal eine gute Lektüre. Euer Vorstand ) n e d o b n r o h A ( r e b r ö K d i r g n I © : d l i B L iebe Mitglieder, wir hoffen, ihr hattet einen schö- nen Sommer und konntet die Akkus vor der anste- henden Herbstsaison wieder aufladen. Der perfekte Moment also, um sich mit dem neu- en Kurier wieder auf den Berufsalltag einzustimmen! Im Verband ging die Arbeit nämlich trotz aller Ur- laubsunterbrechungen weiter. So traf sich der Vor- stand zur Sommerklausur, um das zweite Halbjahr zu planen, und hat den VKD darüber hinaus auf dem Forum we transform future 2024 vom Verband der S. 6 NEVER RUNNING OUT OF WORDS VKD beim Unilauf 2024 S. 8 WTF? Der VKD bei „we transform future“ S. 18 WISE EYAWKANDA forever!

INTERVIEW MIT ANNA FURLAN, MAARTEN AUSTMANN UND MARÍA SAAVEDRA ISUSI Fortbildungsreferat WIR IM VKD Arbeitssprachen und Wohnsitz; Mitglied im VKD seit? Anna: Meine Arbeitssprachen sind Englisch (B), Kroatisch (B) und Spanisch (C). Zurzeit ist mein Berufswohnsitz noch Bonn, aber da ich mitten im Umzug ste- cke, wird der Wohnsitz ab Mitte Juli im schönen Scheunenviertel in Berlin sein. Mitglied im VKD bin ich seit 2021. Maarten: Ich bin seit 2021 im VKD. Ich wohne in Düsseldorf und arbeite mit Nie- derländisch (A), Deutsch (B) und Englisch (C). María: Meine Arbeitssprachen sind Spa- nisch, Deutsch und Englisch. Ich bin seit Anfang 2021 im Verband. Was hat Dich bewogen, für dieses Amt zu kandidieren? Anna: Nachdem die zwei NWP-Jahre vorbei waren, hatte ich Lust, mich weiter im VKD zu engagieren und fand den Be- reich Fortbildungen schon immer interes- sant. Hier kommt alles zusammen, was mir Spaß macht: Man ist in Kontakt mit unter- schiedlichen, neuen (und natürlich auch bekannten) Personen, kann spannende Fortbildungen organisieren und immer wieder nachhorchen, was die Kolleginnen und Kollegen gerade beruflich bewegt. Anna Furlan Maarten Austmann Maarten: Ich wollte dem Verband et- was zurückgeben für die Unterstützung, die ich von Anfang an bekommen habe. Als der Vorstand dann auf meiner ersten JMV nach Amts- und Funktionsträger:innen gefragt hat, war die Sache für mich klar. María: Nach dem NWP hatte ich Lust, mich im Ver- band zu engagieren. Bei einem Treffen mit Anna habe ich das kurz erwähnt und – Zack! – schon wurde ich rekrutiert. Ich hatte direkt Lust mit diesem Team zu- sammenzuarbeiten. Wie war der Start ins Amt? Anna: Der Start ins Amt war super – besonders, weil ich den Sprung nicht allein wagen musste, son- ) n e t n u i l ( c v o k o m S r e h p o t s i r h C © , ) e t t i M ( y h p a r g o t o h P e n i l i o d u t S © : r e d l i B , ) n e b o ( n a l r u F a n n A : e l l e u q d l i B dern meinen lieben Kollegen Maarten Austmann an meiner Seite wusste, für den alles genauso neu war wie für mich. Zu Beginn war ich etwas überrascht, wie viel Organisation im Hintergrund stattfin- det. Aber nach ein paar Wochen und vie- len Fragen an unsere liebe Kollegin Isabel Frey, die geduldig alles beantwortet und Dinge auch zwei- oder dreimal erklärt hat, saßen wir relativ schnell fest im Sattel. Maarten: Es gab vieles, was ich lernen musste, daher war es am Anfang ein we- nig holprig. Aber zum Glück hatte ich Un- terstützung von meinen Kolleginnen. María: Anna und Maarten haben den Einstieg sehr angenehm gemacht. Die Kommunikation läuft gut und sie sind bei Fragen immer da. Was versprichst Du Dir von Deinem Amt? Anna: Ich bin ohne irgendwelche Erwar- tungen an das Amt gestartet und freue mich daher umso mehr, dass es so viel Spaß macht. Maarten: Ich möchte Kolleg:innen über interessante Themen informieren, aber es soll auch Spaß machen. María: Mir macht es immer Spaß, Neu- es zu lernen, und deshalb nehme ich selbst gerne an Fortbildungen teil. Ich hof- fe, dass wir als Team ein gutes Angebot auf die Beine stellen können, das für alle Kolleg:innen interessant ist. María Saavedra Isusi Wie sieht Dein Tätigkeitsbereich als Fortbildungsreferent:in aus? Anna: Als Fortbildungsreferentin ist das Tätig- keitsfeld vielfältig. Es gibt eine Menge Orga-Arbeit, in die ich mich erstmal reinfuchsen musste. Brain- storming, Seminarplanung, Kommunikation mit den Referent:innen, Kalkulation und Erstellung der Semina- re, Teilnehmerlisten und Teilnahmebescheinigungen verschicken, Pflege aller Dokumente in der Cloud und natürlich alle Fragen unserer Mitglieder beantworten. Die tatsächliche Durchführung von Fortbildungen SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 3

WIR IM VKD Zerstörtes Gebäude in Sarajevo, Bosnien und Herzegowina Maarten: Immer wieder neue Sachen zu lernen und mit Kolleg:innen zusammenzuarbeiten. María: Dass es so abwechslungsreich ist und man immer mit netten Kolleg:innen arbeiten kann. Lesen läuft das Buch als Film vor dem inneren Auge ab. (Weitere Buchempfehlung zu diesem The- ma: „Schindlers Lift“ bzw. „Schindlerov lift“ (Darko Cvijetić)). Welches Talent hättest Du gerne? Anna: Ich würde gerne schön singen können. Maarten: Manchmal wünschte ich mir, ich könnte mich in zwei teilen. María: Ich wäre gerne handwerklich begabt. Viel- leicht organisiere ich eine Fortbildung darüber. Welches Buch, welcher Film, welche:r Künstler:in zählen zu Deinen Favoriten? Warum? Anna: Filme – leider ein absoluter blinder Fleck bei mir, an dem ich aber seit einiger Zeit intensiv mit Popcorn arbeite. Falls ihr jedoch Empfehlungen zu lateinamerikanischen, bosnischen oder türkischen Telenovelas braucht, könnt ihr euch jederzeit gerne bei mir melden. Mein absolutes Guilty Pleasure! Künstler:innen - Musik: Svemirko (Žena od vanilije) - Kunst: Özlem Thompson, Elisa Boughner Maarten: Ich liebe die Filme von Tim Burton! Und ich habe außerdem noch keine Filme mit Tilda Swinton gesehen, die mir nicht gefallen haben. María: Da sind zu viele. Momentan lese ich The Fire Starters von Jan Carson, einer nordirischen Auto- rin. Ich habe dieses Jahr einen Monat in Belfast ver- bracht und ein paar Bücher von lokalen Autor:innen mitgebracht. Das mache ich immer auf Reisen, Bü- cher und Schallplatten aus dem Land kaufen und so den Urlaub mit nach Hause bringen. Bücher - „América“ (T.C. Boyle) – sehr detaillierte und reali- tätsgetreue Darstellung von Ausländerfeindlich- keit, Armut, politischer Hetze und der Diskrepanz zwischen illegalen Einwanderern und der in Watte gepackten, in der Regel weißen, Mittel-/Oberschicht in den USA. - „Radio Sarajevo“ (Tijan Sila) – autobiographisches Werk aus Sicht eines Jungen, der die Belagerung Sarajevos miterlebt. Sehr direkt geschrieben; beim Was ist Deiner Meinung nach die beste Erfindung aller Zeiten? Anna: Neben Rollläden ist die einzig richtige Ant- wort: Reispapier. Es gibt nichts, was sich besser zur Resteverwertung eignet als Reispapier. Einfach alles klein schneiden und in Reispapier rollen. Anbraten/Ba- cken oder als Summer Roll direkt genießen. Besonders praktisch auch nach langen Aufträgen, bei denen man müde nach Hause kommt. Eine Ode an das Reispapier. Maarten und María: Das Internet. SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 5 i m o c . y a b a x P / 9 5 4 9 4 3 1 D I © : d l i B

WIR IM VKD BESUCH BEIM SPRACHENDIENST DES BUNDESTAGES Wie sieht eigentlich der Arbeitsalltag einer fest- angestellten Dolmetscherin im Bundestag aus? Ver- bringen Konferenzdolmetscher:innen bei den Minis- terien mehr Zeit in der Kabine als Freiberufler:innen? Und wie viel Wertschätzung erfährt man eigentlich seitens der staatlichen Auftraggeber:innen? D iese Fragen und viele mehr wurden erörtert, als sich die Region Ost 1 am 9. Juli 2024 zu einem Besuch beim Sprachendienst des Bundestages traf. Nach einem Sicherheitscheck am Eingang ging es gleich los in den Sitzungssaal, der mit einem Blick auf die Spree und weitere Regierungsgebäude sowie fest installierte Kabinen punkten konnte. Hier wurden wir von den Kolleg:innen aus Bundestag und Ministerien in Empfang genommen: Bettina Mester de Parajd vom Justizministerium, Gwenola Walker-Steiner vom Außenministerium, Leonie Kohlhepp vom BMEL so- wie Maike Wohlfarth und Frank Gräf vom Bundestag. Thematisch ging es einmal quer durch die Dol- metschwelt. Zum Beispiel wurden die Empfehlungen der Sprachendienste bezüglich Remote-Dolmetschen vorgestellt – beim Gespräch über das Thema stellte sich außerdem heraus, dass die Herausforderun- gen bezüglich Tonqualität und Mikrofondisziplin oft ganz ähnlich sind wie am freien Markt. Die Teilneh- menden erfuhren außerdem alles Mögliche über den Arbeitsalltag in Ministerien und Bundestag und konnten Fragen zu Einsatzfrequenz, Auslandsreisen und Sprachverteilung stellen. Besonders interessant: Die meisten Einsätze hat die englische Kabine, bei an- deren Sprachen können auch mal drei Wochen ohne Dolmetscheinsatz vergehen. Insgesamt absolvieren die Englisch-Dolmetscher:innen ca. 70 % aller Einsätze. Anschließend gab es eine kleine Tour durch die un- terschiedlichen Gebäude. So hatten wir die Gelegen- heit, das unterirdische Verbindungssystem zu nutzen, das Besucher:innen unter normalen Umständen ver- borgen bleibt. Dieses hielt die ein oder andere Über- raschung bereit. Schon das ursprüngliche Reichstags- gebäude war mit einem unterirdischen Tunnelsystem ausgestattet. Ein Teil eines alten Tunnels kann auch heute noch bestaunt werden. Auch symbolträchtige Kunstwerke sind hier zu sehen, und sogar Geldauto- maten stehen für die Mitarbeitenden bereit. Schließ- lich führte der Weg nicht nur unter die Erde, sondern auch hoch hinaus auf eine Fußgängerbrücke über die Spree, die ebenfalls zwei Häuser des Bundestages miteinander verbindet. So hatten die Berliner VKD-Mitglieder die Chance, das Regierungsviertel mal aus einer ganz anderen Perspektive zu entdecken. Nadja Gläser und Catleen Grötschel Regionalreferentinnen Ost 1 ost1@vkd.bdue.de SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 7 l e h c s t ö r G n e e l t a C © : d l i B

IM RÜCKSPIEGEL JUNGE TALENTE HINTER ALTEN MAUERN Der VKD beim Karrieretag 2024 am FTSK Germersheim Manchmal ist Verbandsarbeit mit kleinen Reisen in die Vergangenheit verbunden. Die Gelegenheit zu so einer Zeitreise hatte ich, als ich am 5. Juli 2024 nach mehreren Jahren wieder am Bahnhof Germersheim aus dem Zug stieg, um wie zu Studienzeiten den kurzen Fußmarsch zur Universität anzutreten. O bwohl ich einige Veränderungen im Ort entde- cken konnte, hat sich etwas über die Jahre nicht geändert, und das ist der internationale Charakter der Studierendenschaft am FTSK. Nachdem Mira Dittmer und ich unseren Stand vor dem Audimax aufgebaut hatten, lautete deshalb auch eine häufige Frage, ob man VKD-Mitglied sein kann, wenn man im Ausland lebt. Die zwei mit Abstand beliebtesten Fragen waren jedoch, was der VKD seinen Mitgliedern bieten würde und warum man eigentlich Mitglied werden sollte. Auf diese Fragen haben Mira und ich gern und aus- führlich geantwortet und auf die Lobbyarbeit des Verbands, die Fortbildungs- und Netzwerkmöglich- keiten für Mitglieder hingewiesen und natürlich ger- ne das Nachwuchsprogramm angepriesen. Für etwas Enttäuschung sorgte unter einigen Stu- dierenden die Information, dass man erst Mitglied im VKD werden kann, wenn man seinen Abschluss schon in der Tasche hat. Wir haben in solchen Fällen zwar darauf hingewiesen, dass der BDÜ am Stand gegenüber eine studentische Mitgliedschaft anbie- tet, aber eventuell wäre ein ähnliches Angebot vom VKD auch eine Überlegung wert. Katerina Nijenhuis kontakt@nijenhuis-interpreting.com Redaktionsschluss: 15.11.2024 IMPRESSUM HERAUSGEBER Verband der Konferenzdolmetscher (VKD) im BDÜ e. V. Geschäftsstelle Bobstraße 22 50676 Köln geschaeftsstelle@vkd.bdue.de CHEFREDAKTION Katerina Nijenhuis chefredaktion@vkd.bdue.de REDAKTION UND KOORDINATION Elisa Behr, Laura Hahn, Ingrid Körber, Franz Kubaczyk / kurier@vkd.bdue.de GESTALTUNG UND LAYOUT Thorsten Weddig Grafik & Layout, Essen Namentlich gekennzeichnete Texte spiegeln nicht un- bedingt die Meinung der Redaktion oder die Position des Verbands wider. Für den Inhalt der Texte sind die jeweiligen Autor:innen verantwortlich. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge aus Platz gründen zu kürzen. SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 9 i r e d a K e n a h p e t S © : d l i B

sich die eigenen Zahlen vor Augen zu führen, und doch lebt es sich ehrlicherweise mit Scheuklappen so viel angenehmer. Dementsprechend kam die Er- nüchterung für einige wenig überraschend, unange- nehm war sie trotzdem. Aber war sie abschreckend? Auf keinen Fall – wir wurden nämlich zugleich be- stärkt, dass der eigene Wert zunächst erkannt und dann eben auch vertreten werden muss. Zudem wurden den Teilnehmer:innen wertvolle Tools an die Hand gegeben, um die eigene Rentabili- tät im Blick zu behalten und zu optimieren. Abschlie- ßend wollen wir an dieser Stelle auch die bereitlie- genden Erste-Hilfe-Gummibärchen nicht unerwähnt lassen – so verließen wir das Seminar mit einem sta- bilen Blutzuckerspiegel und einem ebenso soliden Rentabilitätsverständnis. n h a H a r u a L © : d l i B ECHOS AUS DER BERUFSWELT SELBSTVERMARKTUNG UND DAS VERLASSEN DER EIGENEN KOMFORTZONE Im Modul 3, „Selbstvermarktung“ mit Jacqueline Senns-Klemke, konzentrierten wir uns darauf, die eigene Komfortzone, das „Was wäre wenn?“, zu ver- lassen und konkrete Schritte ins Auge zu fassen. Das Business Model Canvas, welches anfangs wie eine leere, beängstigende Blackbox wirkte, wurde nach und nach zu einem klaren Fahrplan. Schritt für Schritt erarbeiteten sich die Teilnehmer:innen eigene Stra- tegien, unterstützt von klassischen Konzepten, wie SWOT und SMART, und stets unter der Anleitung von Jacqueline, die mit ihren gezielten „Warum“-Fragen Klarheit schaffte. Das Motto: Wenn man weiß, wo man hin will, kann man sich nicht verlaufen. VERKAUFEN WIE EIN PROFI: ZUHÖREN, VERSTEHEN, LÖSEN Im „Kundenzentrischen Verkaufen“ drehte sich alles um eine Fähigkeit, die in unserem doch sehr rede- lastigen Beruf oft unterschätzt wird: aktives Zuhö- ren. Anstatt Kund:innen mit Fachwissen zu bombar- dieren, ging es darum, ihre Bedürfnisse wirklich zu verstehen und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Die Teilnehmer:innen versuchten sich an diesen An- sätzen im Rahmen verschiedener Rollenspiele. Das Ergebnis: mehr Klarheit und ein besseres Gefühl für die Bedürfnisse der potenziellen Kundschaft! VERHANDLUNGSFÜHRUNG: DAS SPIEL DER TAKTIK Im Modul „Verhandlungsführung“ mit István Fejér beschäftigten wir uns mit Strategie und Taktik. Das Konzept des Verhandelns kann einschüchternd wir- ken, insbesondere wenn man noch nicht viel Erfah- rung hat. Doch mit den richtigen Techniken – von der Vorbereitung über den Umgang mit potenziel- len Meinungsdifferenzen bis hin zum erfolgreichen Abschluss – lernten die Teilnehmer:innen, dass auch das Verhandeln eine Kunst ist, die gemeistert wer- den kann. KREATIVITÄT OHNE CHAOS: SELBST- ORGANISATION UND ZEITMANAGEMENT Alexander Jelinek gab uns im Rahmen des Moduls „Selbstorganisation und Zeitmanagement“ zahlreiche SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 11

ECHOS AUS DER BERUFSWELT IT’S ALL ABOUT THE APPS NWP Sommertreffen in Bonn Am ersten Wochenende im Juli hat in Bonn im Gustav Stresemann Institut das jährliche Sommer- treffen des NWP (Jahrgänge 2024–2026 und 2023–2025) rund um das Thema „Apps und Tools zur Arbeitserleichterung“ stattgefunden. M ehr als 40 Teilnehmende, Mentees und Men- tor:in nen, haben sich dort für zwei Tage getrof- fen, um über verschiedene Themen zu diskutieren, lecker zu essen und sich zu vernetzen. Einen kleinen Einblick in dieses erlebnisreiche Wochenende geben wir im Folgenden: SAMSTAG – VORTRAGSREIHE ZUM THEMA „APPS UND TOOLS ZUR ARBEITSERLEICHTERUNG“ Die Tagesordnung für Samstag wurde bereits im Voraus erstellt. Dieses Jahr wollten wir über Apps reden, die uns das Leben als Freiberufler:innen ver- einfachen. Das organisierende Trio des NWP hatte die Wochen davor unter den Teilnehmenden nach Freiwilligen gefragt, die ihre eigenen Erfahrungen mit der Nutzung bestimmter Apps vorstellen sollten. Es ergab sich eine interessante Vortragsreihe über ver- schiedenste Tools und Apps, die in vier Kategorien unterteilt wurden: Projektmanagement, Buchhaltung, Terminologie und Social-Media-Planung. Spannend war hierbei nicht nur herauszufinden, welche Apps und Tools von erfahrenen und auch weniger erfahre- nen Kolleg:innen genutzt werden. Wir konnten auch einen Einblick in andere interessante Aspekte aus dem Arbeitsalltag unserer Kolleg:innen erhalten. Eini- ge bekommen zum Beispiel ihre Arbeitsmails gerne direkt aufs Handy, andere vermeiden das eher. Ande- re wiederum planen ihren Arbeitsalltag am effizien- testen, indem sie mit Time Tracking oder To-Do-Listen arbeiten. Und manch eine:r ist deutlicher motivierter, SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 13 z t i P n i t s i r h C - n n A © : d l i B

ECHOS AUS DER BERUFSWELT Video: AIIC – Let them hear you (EN). The added value of professional interpreters #THISISINTERPRETING AND WHY WE NEED INFLUENCERS What is the best way to raise the profile of in- terpreting? So far, we have tried slogans, lots of meetings, attending the odd trade fair, and some- times we might even put out an animated video. I n case you hadn’t seen it, AIIC once put out a You- Tube video called Let them Hear You. It is available in several languages and serves as quite an accessible guide to what interpreters do. That’s all nice. But in- terpreting could really do with something more. And that’s where you come in. Before I explain more, let me go over the challenges we are facing. IS IT OVER NOW? By now, most interpreters are all too familiar with the prospect of interpreting being taken over by machines. Spf.io, Interprefy, and KUDO all offer paid machine interpreting alongside human interpreting, Wordly, Waverly Labs, and Microsoft Translate all of- fer machine interpreting on its own. All six are selling those services to clients who might be interested in human interpreting, with wide variations in the sales and marketing guidelines they use, if any. We have had endless debates over what the tech- nology can actually do and what it means for our fu- ture. I am sure there are many more pages to write about that but I want to go in a different direction. The important issue is not what those tools can do. The important issue for those of us who quite like the smell of a fresh booth is that what the tools can really do is far less important than what people think they can do. For as long as machine interpreting is the cool Star Trek technology and human interpreters are the expensive other option, we are in trouble. Faced with potential extinction, we don’t need more ISO standards, slogans, or even meetings; we need ac- tion. We need people to understand how important, SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 15

they’re a start. I can see from the comments I am getting that I am not reaching an audience of inter- preters. That is exactly what I wanted. SHAKE IT OFF I am not going to pretend that this kind of influencing comes easy for us interpreters. For generations, we have been told to be invisible, not market ourselves too obviously, and to generally be the quiet power. In fact, I was even once told that the sign of good in- terpreting was that the clients didn’t know we were there. I now realise how impotent that thinking is, in the face of the screaming and screeching of AI compa- nies and speech translation providers. We either get better at explaining what we do and why it matters or we make plans to find another profession. It really is that simple. But, some interpreters might say, surely the first people we need to convince are the people actually paying for interpreting. And they would be right. But here is the counterpoint to that argument, in almost every country, the largest market for interpreting is found in government-controlled contracts. Medical, legal, and public service interpreting dwarfs confer- ence interpreting. Even in conference interpreting, the single biggest market is found in supranational institutions. Like it or not, the biggest motivating factor for politi- cians and government ministers is keeping their jobs and that often depends on votes. Votes come from popularity. This explains why governments find it eas- ier to afford flashy projects that hit the news than to increase interpreter pay. It also explains why inter- preting in institutions is still subject to difficult working negotiations and appeals for speakers to stop using unfit equipment when speaking remotely. We need interpreting influencers who can shape public opinion. Change public opinion and you change business opinion. Change public opinion and you make interpreting a vote winner. Yes, all that does seem like a tall order when vide- os from interpreters, when they appear at all, mostly involve someone sitting on a chair talking about sub- jects only interpreters understand. Yes, the prospect of having interpreting influencers seems remote when we are more concerned about preparing for our next assignment. But does anyone really like the alternative: losing out jobs to speech translation, while we sit in silence? ECHOS AUS DER BERUFSWELT It is still possible for us to change things, even if we have no real precedent to go on. Who would think that people would watch videos on resin casting? Hundreds of thousands of people watch videos from crafters “Evan and Katelyn” every week. Who would have thought that videos about the London Under- ground would gain traction? Geoff Marshall launched his career from that. WILDEST DREAMS It is entirely possible to get the world interested in and supportive of interpreting. The videos on interpreting made by WIRED both gained well over a million views. They have the advantage of video production experi- ence. We have the advantage of practically knowing interpreting. This is why I have launched a really simple challenge called #ThisIsInterpreting. I am asking everyone who reads this to shoot a video of under sixty seconds on something that makes them passionate about inter- preting. You could tell an anonymised story of when something interesting or tough happened during your work. You could show off the fancy hotel you are staying in. You could give advice to speakers. But you aren’t allowed to do the usual, sit in a chair and lecture people thing. Go for a walk outside, use basic video editing software to paste in some graph- ics. Add some free stock music. When you’re done, upload it to TikTok, YouTube or Instagram with the #ThisIsInterpreting hashtag. Changing how people see interpreting is too big for any one of us but together, we can Begin Again. Jonathan Downie integrity.languages@googlemail.com Jonathan Downie ist Kon fe renz dolmetscher, Über- setzer, Redner und Autor und lebt in Edinburgh, Schottland. Er interessiert sich für die Verbindung von Forschung und Dolmetschpraxis sowie das Dolmetschen in Kirchen. Sein erstes Buch, „Being a Successful Interpreter: Adding Value and Delivering Excellence“, ist im Mai 2016 erschienen. Seine Kolumne zum Thema Forschung als Mehr- wert für Dolmetschkund:innen er- scheint exklusiv im VKD-Kurier. Jonathan Downie SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 17

) 2 ( i e g d b r u B e o J © : r e d l i B sehr erhellende Erfahrung, in deren Vergnügen man nur selten kommt. Institutionen Auf die Beine gestellt wurde WISE das erste Mal 2013 von Jose Sen- tamans and Joe Burbidge, die sich nach ihrem Studienabschluss mit anderen Kol leg:in nen zusammen- getan haben, um die auftragsarmen Sommermonate für eingehende Übung zu nutzen und sich unter an- derem für die Akkreditierungstests der vorzubereiten. Nach dem ersten Erfolg wurden von dem Duo in den Folgejahren weitere Ausgaben in Valencia und Brüssel organisiert. Wie so vielem versetze die Pandemie auch dem Workshop einen Dämpfer, doch die Begeiste- rung ist ungebrochen, und so kehrte WISE dieses Jahr das erste Mal seit Corona wieder nach Brüssel zurück (nachdem es in den letzten Jahren nur in Valencia stattgefunden hatte). Ich hatte mit meinen vier Kolleginnen aus der deut- schen Kabine einen sehr produktiven Austausch und habe auch von den englischsprachigen Kolleg:innen wertvolles Feedback zu meiner B-Sprache erhalten. ECHOS AUS DER BERUFSWELT Die Themen der Reden, die wir dolmetschten, hätten facettenreicher nicht sein können: Warum Enrique Igle- sias uns allen intellektuell überlegen ist, Kitesurfing, die Geschichte Neukaledoniens, Drachen, Barfußschuhe, der Welttag des Wassers, wie man Jetlag am besten überwindet und viele mehr. Weiteres Netzwerken fand beim Mittagessen auf den Trep- penstufen der Kathedrale St. Micha- el und St. Gudula, abends bei einem Bier im Scott’s oder beim gemeinsa- men Abendessen statt. Da Kolleg:in- nen aus ganz Europa zusammenka- men, tauschten wir uns auch über die Marktsituation in den verschiede- nen Städten aus, zum Beispiel über den dreigeteilten Markt in Rom (Kir- che, Institutionen, Privatwirtschaft). Durch den Workshop habe ich nun genug Motivation und neue Im- pulse getankt, um mich mit frischem Elan in die Herbstsaison zu stürzen. Mehr Hintergründe und aktuelle Daten für WISE 2025 gibt es online: wiseseminars.blogspot.com. Laura Bischoff kontakt@bischoff-languages.de SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 19

BILDUNGSCHECK VERANSTALTUNGSVERZEICHNIS Stand: September 2024 26.09.-31.10.2024 / ONLINE-SEMINAR Gedächtnistechniken (Kombiwebinar) Veranstalter: BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsges. mbH Referentin:in: Gabriele Kappus 01.–22.10.2024 / ONLINE-SEMINAR Intensivkurs Wirtschaftsspanisch (Teil 2/2) Veranstalter: BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsges. mbH Referent:in: Dr. David Cuenca Pinkert 15.10.2024 / ONLINE-SEMINAR OmU! Untertitelübersetzung als Berufsfeld für Übersetzer*innen und Dolmetscher*innen Veranstalter: BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsges. mbH Referent:in: Charlotte Stein 18.10.2024 / MÜNCHEN Deutsche Grammatik historisch erklärt Veranstalter: BDÜ LV Bayern Referent:in: Dr. Berthold Forssman 09./10.10.2024 / HAMBURG Verhandlungstechniken geschickt einsetzen Veranstalter: ADÜ Nord Referent:in: Ralf Brenner 19.10.2024 / MÜNCHEN Deutsche Redensarten Veranstalter: BDÜ LV Bayern Referent:in: Dr. Berthold Forssman SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 21 ) t r e i r e n e g - I K ( m o c . y a b a x P / i i a o L t a V © : d l i B

BILDUNGSCHECK 2025 15.01.2025 / ONLINE-SEMINAR ChatGPT for Beginners Veranstalter: BDÜ LV Nord Referent:in: Birgit Welch 10.02.2025 / ONLINE-SEMINAR Ernährung, Stressbewältigung und gesunder Schlaf – Online-Wellbeing-Tag Veranstalter: VKD Referent:in: Doreen Buceta-Hager 12.02.2025 / ONLINE-SEMINAR VPN für mehr Sicherheit Veranstalter: BDÜ LV Nord Referent:in: Birgit Bode-Welch 15.03.–27.04.2025 / HANNOVER Seminar Deutsche Rechtssprache zum Nachweis der fachlichen Eignung Veranstalter: BDÜ LV Nord Referent:in: Dr. Jens Pape 31.03.2025 / ONLINE-SEMINAR Dolmetscher und Übersetzer in Strafverfahren mit Nicht-Muttersprachlern: juristische, praktische und terminologische Aspekte Veranstalter: BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsges. mbH Referent:in: Vanessa Lettieri 02.04.2025 / ONLINE-SEMINAR Social-Media-Marketing – Sichtbarkeit erhöhen, Reichweite ausbauen und Kundenakquise verbessern Veranstalter: BDÜ Weiterbildungs- und Fachverlagsges. mbH Referent:in: Vanessa Lettieri 23.04.2025 / ONLINE-SEMINAR Datenwiederherstellung: Was tun nach dem Supergau? Veranstalter: BDÜ LV Nord Referent:in: Birgit Bode-Welch Simona Füger fueger@sinngetreu.de Katerina Nijenhuis kontakt@nijenhuis-interpreting.com SEPTEMBER 2024 VKD-KURIER 23 i m o c . y a b a x P / a y a d n a S j i r d n A i k O © : d l i B